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Wo mehr als Gold verschmilzt
Goldschmiede, Galerie, Wohnhaus – die moderne Architektur mit viel Glas im Erin-Park ist für Goldschmied Matthias Grosche Inspirationsquelle und Präsentationsfläche zugleich. Foto: Volker Beushausen

Wo mehr als Gold verschmilzt

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Marcia Koehler

Es ist nicht alles Gold, was glänzt? Doch, und zwar bei Matthias Grosche.

Inmitten der idyllischen Wiesen mit direktem Blick auf den historischen Förderturm der ehemaligen Zeche Erin steht das Galeriehaus Grosche. Und nicht nur der Förderturm hat dort eine Historie, sondern auch das Handwerk des Goldschmieds geht zurück bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts. Sowohl seine beiden Großeltern als auch seine Eltern besaßen allesamt Juweliergeschäfte. Doch Matthias Grosche tat es ihnen nicht ganz gleich. „Ich wollte nicht das Gleiche machen wie meine Eltern; ich wollte schon immer ein bisschen darüber hinaus“, erzählt der Castrop-Rauxeler. Nach seiner Ausbildung in verschiedenen Werkstätten in Deutschland übernahm Matthias Grosche Mitte der 90er-Jahre nach reichlicher Überlegung und einer Rucksacktour durch Sumatra das Juweliergeschäft seiner Eltern in Castrop-Rauxel. Er eröffnete nebenan direkt noch eine Galerie für zeitgenössischen Schmuck und konnte so seine Arbeit und die Tradition der Familie verbinden.

Moderne Architektur gepaart mit robuster Handarbeit

„Mein Ziel war es immer, Arbeit und Beruf zu vereinen. Als dann die Innenstadt nicht mehr so gut besucht war, habe ich mich entschieden, meinen Traum zu verwirklichen“, erzählt er. 2006 eröffnete Grosche das Galeriehaus im Erin-Park. Eine Fusion aus Goldschmiede, Galerie und privatem Wohnen entstand. Auch in der Architektur des Gebäudes spiegelt sich die Arbeit von Matthias Grosche wider. „Ein Freund von einem Freund war der Architekt, aber ich habe mich beteiligt. Das ganze Gebäude unterstreicht unsere Arbeit hier.“ Durch die vielen Glasfronten ist das Gebäude lichtdurchflutet. Klare und dezente Formen kombiniert mit einer zurückhaltenden Präsentation der einzelnen Schmuckstücke lassen die Galerie dezent, geradlinig und harmonisch wirken. Der moderne Stil verschmilzt mit der traditionellen Handwerksarbeit. Die Einrichtung und das Gebäude haben eindeutige und kantige Proportionen. Farben, Formen und Inventar sind sorgsam aufeinander abgestimmt und ganz bewusst gewählt. „Ich mag eine leise Architektur, es muss nicht immer aufdringlich sein. Manchmal sind es nur die kleinen Details, die eine besondere Aufmerksamkeit bekommen.“ Der Schmuck hingegen darf gerne etwas aufwendiger sein, erzählt der Goldschmied: „Ich arbeite gerne mit Struktur und Ornamenten. Ich spiele mit Formen, Farben, Licht und Schatten. Die Inspiration hole ich ganz oft aus der Natur, wie zum Beispiel aus Wasseratomen.“ Der Entwurf eines solchen Schmuckstücks kann auch mehrere Tage dauern. Von der Idee über die Skizze und das Beschaffen des Materials bis hin zur Fertigstellung macht der Goldschmied alles selbst – nicht selten auch in seiner Freizeit. Mit dem direkten Durchgang zu seiner privaten Wohnung verschwimmen die Grenzen ohnehin. Für große Galerieausstellungen wird sogar der Durchgang zu seiner Wohnung geöffnet und zur Präsentation genutzt. Doch genau das liebe er, wie Matthias Grosche selbst erzählt: „Für mich ist es der schönste Beruf! Man ist nicht nur ein Zahnrad im Getriebe, sondern man macht von Anfang bis Ende alles selbst. Wenn man liebt, was man tut, dann ist es keine Arbeit. Deswegen funktioniert das so wunderbar.“ 

Info
Galeriehaus Grosche Goldschmiede

Herr Matthias Grosche
Karlstraße 20
44575 Castrop-Rauxel

info@galeriehaus-grosche.de
+49 (0) 23 05 – 92 10 92
https://www.galeriehaus-grosche.de/

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