Große Baustelle: 20 Millionen Euro werden ins Projekt Emscherland zwischen Recklinghausen, Herne und Castrop-Rauxel investiert.
Im Frühjahr 2023 soll alles fertig sein. Bis dahin gibt es noch viel zu tun: Calvin Pund (23) und Julian Walkenbach (28) sind zwei von vielen, die zwischen Recklinghausen, Herten, Castrop-Rauxel und Herne das „Emscherland“ schaffen: eine Auenlandschaft entlang der neuen Emscher, wo künftig wieder Emscherbrücher Pferde grasen sollen, mit einem Wasser-Erlebnispark, Hunderten Obstbäumen und Weinbergen zum Mitmachen.
20 Millionen Euro Investitionen
Ein Projekt mit 20 Millionen Euro Investitionen und „Bundesgartenschau-Qualität“, wie die Beteiligten versichern. Und mit einer sozialen Dimension: „Bald werden viele
auf den Wegen gehen, die ich mit gepflastert habe. Das macht mich schon etwas stolz“, sagt Calvin Pund. Der 23-Jährige macht nach einer schwierigen Schulzeit und nachgeholtem Abschluss jetzt eine geförderte Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer. „Ich bin froh, dass ich diese Chance bekommen habe“, sagt der junge Dattelner. Sein Kollege Julian Walkenbach mag seinen neuen Helfer-Job draußen in der Natur. „Ins Büro wollte ich nie.“ Er gehört zu 14 ehemals Langzeitarbeitslosen, die über den sozialen Arbeitsmarkt den Weg ins Emscherland fanden. „Durch den Job läuft mittlerweile alles bergauf bei mir. Ich würde das gerne weitermachen“, sagt der Recklinghäuser.
Modellhaftes Kooperationsprojekt
„Emscherland“ ist auf vielen Ebenen ein modellhaftes Kooperationsprojekt der Region: „Es ist eine gute Politik, solche infrastrukturellen Projekte mit sozialen Aspekten zu verknüpfen - das hat Vorbildcharakter“, sagt Landrat Bodo Klimpel. Es sei im Sinne des Vestschen Appells, dass „wir Arbeit finanzieren wollen, nicht Arbeitslosigkeit“. Für Dominik Schad, Leiter des Jobcenter Kreis Recklinghausen, dient das Großprojekt gleich zwei Zielen: „Im sozialen Arbeitsmarkt führen wir Langzeitarbeitslose wieder an ein
selbstständiges Leben ohne Grundsicherung heran.
Gute Startchancen
Und mit der Außerbetrieblichen Ausbildung eröffnen wir bessere Startchancen für junge Menschen – das ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit.“ Alle Beteiligten hoffen, auf eine Fortsetzung. „Das ist ein Projekt, dass wir gerne in die Dauer transferieren wollen“, versprach Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. Insgesamt 25 Menschen finden in dem Projekt seit 2019 Beschäftigung – mit besten Perspektiven: „Der grüne Bereich hat enorme Wachstumschancen“, sagt Carsten
Uhlen- brock, der als Fachdienstleiter für den Kreislehrbetrieb verantwortlich ist. „Die Absolventen werden sich ihre künftigen Arbeitgeber aussuchen können.“
EMSCHERGENOSSENSCHAFT UND LIPPEVERBAND
Kronprinzenstr. 24
45128 Essen
www.eglv.de
Fachstelle Reha/SB
Sebastian Hofsäss
Sebastian.Hofsaess@vestische-arbeit.de