Was für ein Auftakt: 56.000 Menschen bei den Ruhrfestspielen – und mittendrin das große Clubraum-Finale. Zehn Bands aus dem Vest, ein Tag voller Musik. Kombiticket holten sich den Titel „Beste Band im Vest 2024/2025“ – und spielen bald bei Bochum Total.
Für Frontfrau Mine war das Finale ein hochemotionaler Moment. Noch am nächsten Tag postete sie auf Instagram: „Das Finale vom Sparkassen Clubraum Contest war so krass. Von meinem Gefühl her war das Niveau am Hügel nochmal höher als vor zwei Jahren, als wir das erste Mal dabei waren.“ Am Vortag hatten ihr noch die Worte gefehlt – und stattdessen die Tränen gesprochen, als Clubraum-Jurorin und Produzentin Alona Blayvas gemeinsam mit ihren Kolleg*innen Julia Winterfeld (Radio Vest), Birte Gooßes (Altstadtschmiede), Wolfgang Schindler (United Sound Studio) und Arian Pyplatz (Sparkasse Vest) das Ergebnis verkündete. Mit dabei: Stefan Fokken, Pressesprecher der Sparkasse Vest und Gründervater des Clubraums, der die Jury begleitete und später zugab: „Wir hatten gleich mehrere Favoriten. Gut, dass das Publikumsvoting mitentscheidet – das hat heute den Ausschlag gegeben.“
Festival statt Wettbewerb
Ab 12:25 Uhr zeigten zehn Bands auf der Clubraum-Bühne, wie vielseitig und leidenschaftlich die Musikszene im Vest ist. Den Auftakt machte Sarah Hübers & Band mit melodischem Pop-Rock, gefolgt vom Wachmacher-Set der Metalcore-Band Tears of God und den poetischen Klängen von Nachtkind. Weiter ging es mit Ska von Naia Skaia und Dudelsack-Metal von Silent Revenants, bevor Kombiticket die Bühne eroberte – und das Thermometer gefühlt noch ein paar Grad höher trieb. Mit zunehmendem Schatten vor der Bühne boten Dreams Don’t Sleep Alternative-Klänge und Skittle Alley frönten der goldenen Ära des Pop-Punk. Sängerin Paulina der Wildcard-Band Admin sprang direkt von der Nachtschicht auf die Bühne, um mit einem entspannten Jazz-Set zu betören, bevor es zum Abschluss nochmal eine ordentliche Ladung Melodic-Metalcore von In Shards auf die Ohren gab.
Statt Konkurrenzkampf: Zusammenhalt. „Mit Nachtkind habe ich meine neue Lieblings-Liveband im lokalen Dunstkreis gefunden“, freut sich Mine. „Wir hatten mit den anderen Bands richtig viel Spaß. Der Sparkassen-Clubraum hat eine tolle Community und ein unschlagbares Gemeinschaftsgefühl“, konstatiert Michael Franke, Drummer von Skittle Alley, der im Vorjahr mit seiner zweiten Band Strommasten den Sieg einheimste. „Früher hatten wir teils echte Probleme, Gigs mit anderen Bands spielen zu können. Wir kannten uns alle kaum. Erst durch den Sparkassen-Clubraum entstanden so enge und vor allem viele Kontakte, dass es mittlerweile richtig easy ist, Konzerte planen zu können“, ergänzt Florian Putz, Gitarrist der Clubraum-Band Bring Your Own Beer, der nicht auf, sondern vor der Bühne stand und sich das Finale seiner musikalischen Kolleg*innen nicht entgehen lassen wollte.
„Zweitwichtigster Feiertag“
Als gegen 19 Uhr der Sieger verkündet wurde, brachen Jubel und Umarmungen los. Nach kurzer Umbaupause – auch ein linkshändiger Drummer braucht passende Einstellungen – spielten Kombiticket ein nochmal und feierten gemeinsam mit ihren Fans und den anderen Bands.
Für das Orga-Team war das Finale ein rundum gelungenes Highlight. Karoline Jankowski, Moderatorin und Organisatorin des Sparkassen-Clubraums, brachte es auf den Punkt: „Der 1. Mai ist für mich der zweitwichtigste Feiertag im Jahr – direkt nach Weihnachten. Es war wunderbar und reibungslos. Tolle Bands und tolles Team – ohne das Zusammenspiel aller Gewerke geht hier gar nichts. Danke an die Ruhrfestspiele, dass wir diesen besonderen Rahmen nutzen dürfen, um jungen Bands aus dem Vest eine große Bühne zu geben.“